Aus dem Agenda 21 Arbeitskreis „Energie und Verkehr“ des Landkreises Regen (AK) hat sich unser Förderverein für nachhaltige Mobilität zwischen Gotteszell und Viechtach e.V. „Go-Vit“ entwickelt. Die gemeinnützigen Ziele sind:

  • Förderung des Umweltschutzes durch Verlagerung des Individualverkehrs zum ÖPNV
  • Förderung der Alten- und Jugendhilfe für Bürger, die auf ÖPNV angewiesen sind.

Begrenzte Ressourcen einerseits und die Bewahrung der Umwelt und Lebensqualität sind Herausforderungen, denen der AK und Go-Vit sich verpflichtet fühlen.

GLobal denken - lokal handeln

DER KLIMAWANDEL IST DA!

Die Grafik rechts zeigt den globalen Temperaturanstieg, -mittlerweile schon fast 1 Grad gegenüber dem langjährigen Mittel-.  Wir müssen erleben, wie das Klima aus den Fugen gerät und sehen fast täglich die katastrophalen Auswirkungen bei immer extremer werdenden Wetterereignissen: Dürreperioden, aber auch Hoch-wasserereignisse, Stürme, Abschmelzen der Jahrtausende alten Gletscher, Ansteigen des Meeresspiegels etc.

Mittlerweile ist unbestritten, dass wir Menschen mit unserer „modernen“ Lebensweise die Verursacher für den Klimawandel sind. Insbesondere unser Ausstoß der sog. Treibhausgase, wie z.B. CO2, ist dafür verantwortlich. Und davon stammt ein wesentlicher Teil aus unserem Mobilitätsverhalten, vor allem durch Autofahren und Flugreisen. Die nachstehende Tabelle des Umweltbundamts zeigt dies deutlich:

EINE WELT OHNE AUTO?

Die Älteren unter uns werden sich noch daran erinnern: Es gab eine Welt ohne Auto. Erst in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts setzte die allgemeine Mobilisierung ein. Der Stand heute: Bei einer Einwohnerzahl von 82,8 Millionen Menschen in Deutschland haben wir 47,1 Millionen Personenkraftwagen (Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt).

Ein Leben ohne Auto ist heute kaum mehr denkbar. Viele Bereiche unseres privaten und öffentlichen Lebens würden ohne Auto zusammenbrechen. Beispiele:

Einkaufen

Ein Großteil unseres Konsums findet in Einkaufszentren am Rand der Städte statt. Ohne Auto kommt man dort meist gar nicht hin.

Arbeiten

Man betrachte nur die großen Arbeitgeber in unserer Region. Auf riesigen Parkplätzen um die Fabriken herum stehen die Autos der Mitarbeiter. So kann jeder seinen Arbeitsweg, egal ob für Schichtarbeit oder Gleitzeit, sehr bequem und flexibel gestalten.

Urlaub

Der Tourismus in unserer Region hat sich in den letzten Jahren gewandelt. Anstelle der überall im Land verteilten zahlreichen Pensionen und Gasthöfe konzentriert sich heute der Fremdenverkehr immer mehr auf wenige, große und moderne Hotels mit umfangreichen Wellness-Angeboten. Die Nähe zur Bahn, früher ein wichtiges Kriterium für die Wahl des Feriensitzes, spielt heute kaum mehr eine Rolle. Die An- und Abreise mit dem Auto ist heute die Regel.

Aber!

Wir wissen, dass wir die weitere Erderwärmung aufhalten müssen, um nicht in eine globale Katastrophe zu steuern. Der motorisierte Individualverkehr mit Fahrzeugen, die überwiegend mit Benzin- und Dieselmotoren (mit hohem Ausstoß von Treibhausgasen) angetrieben sind, wird aus Klimaschutzgründen über kurz oder lang nicht mehr im derzeitigen Umfang stattfinden können.  

Wir wissen, dass das Erdöl, aus dem wir den Treibstoff für unsere Autos gewinnen, endlich ist. Auch die mittlerweile eingesetzten Gewinnungsverfahren wie Fracking oder der Abbau von Ölsanden werden daran nichts ändern. Den größten Teil der globalen Erdölvorräte haben wir bereits verbraucht. Wir werden hinnehmen müssen, wie die Spritpreise weiter bis zur Unbezahlbarkeit steigen.

Wir wissen, dass alternative Antriebe wie z.B. bei der Elektromobilität sowohl bei der Herstellung als auch beim Betrieb enorme Ressourcen verbrauchen und somit den Verbrennungsmotor nicht ersetzen werden können.

Fazit

Das Funktionieren unserer Gesellschaft ist in hohem Maß von einer leistungsfähigen Mobilität abhängig. Diese Mobilität hängt fast vollständig vom Erdöl ab, das uns aber in absehbarer Zeit nicht mehr in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen wird und dessen Verbrauch zudem eine der Hauptursachen für den Klimawandel ist.

Deshalb bleibt uns nur eine Handlungsoption:

Der Umstieg auf Ressourcen schonende, öffentliche Verkehrsmittel wie BAHN und BUS.

Unübersehbar ist, dass bei sich der Bevölkerung ein Sinneswandel vollzieht. Das zeigt sich mittlerweile zunehmend auch innerhalb der politischen Parteien. Unsere Regierenden, von den Gemeinderäten bis ins Verkehrsministerium, hinken da bedauerlicherweise gewaltig hinterher. Deutschland ist ein Autoland; die Bahn wurde und wird immer noch kaputt gespart. Die nachstehende Gegenüberstellung zeigt dies überdeutlich.

Investitionen_Bahn

Somit verwundert es nicht, dass die Bahn in Deutschland nicht aus den negativen Schlagzeilen rauskommt: Zugverspätungen, Zugausfälle, zu wenig und dadurch oft gestresstes und überfordertes Personal, mangelhaft gepflegte Bahnhöfe, mangelhafte Taktung der Züge, u.s.w.      In der Schweiz z.B. verkehren die Züge zwischen den größeren Städten im ½ Stunden-Takt. Und man ist kurz davor, den ¼ Stunden-Takt zu realisieren. Davon sind wir in Deutschland leider weit entfernt.

Dies Alles treibt uns von Go-Vit an, dort wo wir können und mit den Möglichkeiten, die wir haben, eine nachhaltige Mobilität mit Bahn und Bus zu fordern und zu fördern.